Von hundert Kindern, die sich zum Thaiboxen anmelden, werden nur zehn Landesmeister; Weltmeister wird nur einer. In 7-8 Jahren Training macht ein Kämpfer hunderte Sparrings und dutzende Kämpfe. Dies sind dutzende von Konfrontationen, in denen sich nur du und dein Gegner gegenüber stehen. Dutzende Male, in denen man seine Angst überwindet, Schmerz durchhält, Charakter beweist, Mut zeigt, Geduld übt, sofortige Entscheidungen trifft, Stolz und Freude nach Siegen und tiefe Enttäuschung nach Niederlagen erfährt. Und das alles – in Übereinstimmung mit den Regeln, an die sich ein Kämpfer halten muss. Simulationen kommen fast nie vor. Es ist kein Fußball, auf dem Gras zu liegen und wildes Leid vorzuspielen ist unakzeptabel. Wenn man zum Beispiel einen angesehen Job durch eine gute Bekanntschaft bekommen kann, so kann man durch eine Bekanntschaft nicht in den Ring steigen, weil man dann ruck-zuck eine auf die Fresse bekommt. Als Ergebnis entsteht aus dem Kind eine Person, die einen besonderen persönlichen Mut aufbringt, das Streben nach Sieg hat, die gewinnen kann, und sich an die Regeln hält, und wenn sie auch mal verliert, dann ehrenvoll.